„Superfood“ Hülsenfrüchte
Am 28.04.2022 besucht uns Petra Scharberth-Zender, Dipl. Ing. Ernährungs- und Haushaltstechnik vom Landeszentrum für Ernährung.
Wir sprechen über Hülsenfrüchte, das unterschätzte Superfood.
Gemäß Definition der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, DGE gehören neben getrockneten Hülsenfrüchten botanisch gesehen auch frische Varianten wie grüne Erbsen und Bohnen zu den Hülsenfrüchten. Sie sind nicht so proteinreich, werden unreif geerntet und wie Gemüse verwendet. Weiterhin gehören zu den Hülsenfrüchten Sojabohnen, Lupinen und Erdnüsse. (Quelle: Landedzentrum BW)
Da das Spektrum der Hülsenfrüchte so groß ist, richtet die Referentin Ihren Fokus auf die Linsen.
Was bei uns Schwaben ein Nationalgericht ist, war bis vor 100 Jahren noch weit verbreitet und ist heute -deutschlandweit betrachtet- eine Nischenkultur.
Bei alledem was wir noch an Vorzügen der Linse erfahren, ist es doch recht verwunderlich.
1. Linsen für ein besseres Klima
Linsen besitzen humusanreichernde Wirkung, lockern enge Fruchtfolgen auf und sind wirtschaftlich und günstig im Anbau.
Sie fördern die Vielfalt im Boden als auch über der Erde für die Bienen Der Wasserbedarf ist gering bis mäßig.
2. Große Nährstoffdichte, Niedrige Energiedichte
Linsen haben das höchste Gehalt an Eiweiß in der Pflanzenwelt – ca. 28% Rohprotein.
Essentielle Aminosäure Lysin reichlich enthalten sowie Cystein. 7 der 9 essentiellen Aminosäuren sind vorhanden.
Interessant: Pflanzliches Eiweiß wird vom Körper schlechter verwertet als tierisches Eiweiß daher sollte mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden, die eine Eiweißquelle enthalten.
3. Ballaststoffe
- 100g rohe Linsen enthalten 17g Ballaststoffe
- Ungeschälte Linsen enthalten mehr Ballaststoffe als Geschälte
- Die faserigen Pflanzenteile sättigen lange und fördern die Verdauung
- Linsen verringern das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Sie können Cholesterin aus dem Darm heraustransportieren
4. Linsen enthalten reichlich Mineralstoffe:
- Kalium für Muskulatur, Flüssigkeitsgehalt sowie Reizweiterleitung in den Knochen
- Calcium für die Knochen
- Magnesium für Muskeln und Nervenzellen
- Phosphor für die Energieproduktion und -speicherung sowie Regulation des Säuren-Basen-Gleichgewichts
- Eisen für die Blutbildung und den Sauerstofftransport
- Zink zur Regulation des Zellenwachstum, Wundheilung, Immunsystem
5. Vitamine Vitamine Vitamine
- Vitamin B1 beteiligt am Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Aminosäuren, Energiegewinnung
- Vitamin B6 beteiligt am Fettstoffwechsel, Immunsystem, Bildung von Botenstoffen
- Folat beteiligt am Fettstoffwechsel, Immunsystem, Bildung von Zellteilung
- Vitamin A (Provitamin A=Betacarotin) – Wachstum und Entwicklung von Zellen, wichtige Rolle beim Sehen
Die reichlichen Informationen und vielen neuen Erkenntnissen geben Anlass zum Umdenken und auch Neues in der Küche auszuprobieren.
Vielen Dank Frau Scharberth-Zender für diesen tollen Vortrag, gerne wieder!
Das Landeszentrum für Ernährung hat eine Broschüre erstellt mit dem Thema „Feine Hülsenfrüchtle“.
Ihr könnt diese herunterladen
oder gerne als Printversion bei uns Landfrauen anfragen. Ebenso die Vortragspräsentation sowie weitere leckere Rezepte.
Sprecht oder schreibt uns an!
Artikel von Nadine Albrecht
© Alle Rechte vorbehalten, Fotografie Nadine Albrecht