29. Juni 2023 - Beiträge - Allgemein

Vortrag und Finissage: Weinanbau am Demokratenbuckel

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Am 29.06.2023 kommen wir ein letztes Mal im Rahmen unserer 75. Jubiläumsausstellung in der Zehntscheuer Möglingen zusammen. Das 25. und letzte Mal um die Wanderausstellung der LandFrauen zu besuchen.

Für die LandFrauen eine tolle Möglichkeit um dem lokalen Weinanbau zu frönen. Denn, was wären wir Schwaben ohne einen guten Wein und was wären wir in Möglingen/Asperg ohne Weinbau Häcker? Es soll an diesem Tag zwar nicht zur Weinprobe kommen, dennoch lernen wir eine Menge über die Hürden und Bürden des Weinanbaus am Hohenasperg. Um nur eine der zahlreichen Metaphern zu nennen, wird dieser hierzulande der „schwäbische Demokratenbuckel“ genannt.

Claudia Häcker

Claudia Häcker, eine durch und durch engagierte Möglingerin, nimmt uns mit in ihr „daily business“.

Weinanbau am Hohenaperg ist so alt wie die ersten Erwähnungen  des Ortes Asperg.

Erstmals wurde Asperg in einer Urkunde im Jahr 819 erwähnt, im Jahr 1510 erhielt Asperg das Stadtrecht, im Jahr 1535 wird die Siedlung an den Fuße des Berges verlegt. Der Platz auf dem Berg reichte nicht mehr aus.

So erzählt Claudia vom 30jährigen Krieg, als die Soldaten sehr durstig waren… Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wein nahm die Quantität zu und Qualität der Weine nahm massiv ab. Der Ruf des Weines hatte sehr gelitten.

Wir lernen aber nicht nur Geschichtliches.  Denn leider birgt die Weinanbausaison auch massive Risiken. So zählen der echte und der falsche Mehltau sowie andere Pilzerkrankungen zu den Feinden der Winzer.  Bereits früher in der Geschichte wurden deshalb Rosenstöcke am Weinberg gepflanzt. Sie dienten als Zeigerpflanze für den Mehltau, weil Rosen empfindlicher gegenüber Krankheiten wie Mehltau sind und so die Symptome schneller als die Rebe anzeigt. Heute ist die Rose mehr symbolisch und bietet einen Heimat für zahlreiche Nützlinge.

Von der Weinrebe zum Wein und vom Wein zum Secco und/oder Sekt. Wir lernen dass Secco ein Wein ist, dem Kohlensäure zugesetzt wird. Alle Schaumweine, die bei 20°C einen Flascheninnendruck von über 3 bar haben, sind steuerpflichtig. Das betrifft Sekt (auch Spumante, Crémant usw.
Nur die Perlweine sind fein raus. Da hier mit weniger Druck gearbeitet wird, ist keine Sektsteuer fällig. Ein Merkmal für die Findigkeit der Winzer.

Ein Schaumwein darf nur Sekt genannt werden, wenn die enthaltene Kohlensäure bei der Gärung entstanden ist. Zudem muss er in einer Glasflasche verkauft werden, die mit einem pilzförmigen Verschluss versehen wird.

An diesem Abend werden viele Fragen gestellt, so entsteht eine rege Interaktion zwischen Referentin und Besucher.

Und da die Besucher sich nun durstig gehört haben, gibt es auf dem Nachbargelände eine Überraschung. Ein Stehempfang mit Verkostung von Häcker Secco.

Vielen Dank liebe Claudia, für einen informativen, interaktiven und genussvollen Abend! Gerne wieder.

So lassen wir bis in die schöne Sommernacht bei guten Gesprächen den Abend gebührend ausklingen.

 

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© Alle Rechte vorbehalten, Fotografie Nadine Albrecht

Artikel von Nadine Albrecht